Thursday 21 February 2008

Über die AUF - Christen für Deutschland


Wie viele sicher schon mitbekommen haben, mischt nun eine weitere Partei mit in Deutschlands Politik, die AUF (Arbeit, Umwelt, Familie), gegründet unter anderem vom ehemaligen Bundesvorsitzenden der PBC (Partei Bibeltreuer Christen). Die Partei hat sich viel vorgenommen: Eine Partei der Christen für Deutschland will sie sein. Löblich und sehr zu begrüßen! Dabei beachte man, es heißt nicht "christliche" Partei, sondern Partei für Christen. "Christlich" ist leider zu ein em ziemlich inhaltsleeren Ausdruck verkommen. "Christlich" sind zum Beispiel "humanistische ChristInnen", und um die buhlen sogar schon die atheistischen, homosexuellen Kulturrelativierer der Grünen. Christen, im religiösen Sinne von Nachfolger Christi, sind das nicht, denn mit einem wiedergeborenen Christen hat das nichts zu tun.

Aber wie genau soll nun diese Partei für Christen aussehen? In ihrem Programm heißt es: "Die deutsche Geschichte macht uns klar, dass ein gerechtes, freies und menschlich adäquates Gemeinwesen gerade in Krisenzeiten nur dann gewährleistet werden kann, wenn es auf einer wohl begründeten Werteordnung steht." Ähnlich hat dies auch schon Friedrich Hayek ausgedrückt. Weiter heißt es: "Die Politik von AUF gründet auf der jüdisch-christlichen Ethik und dem Deutschen Grundgesetz von 1949. In diesem Grundgesetz stellt sich das deutsche Volk in die Verantwortung vor Gott und den Menschen." Ähnlich wurde das hier auch schon ausgedrückt. Schon mal gar keine schlechten Voraussetzungen. Auch bei Familie und beim Lebensschutz stehe ich voll hinter AUF. Doch will die AUF wirklich politisch wargenommen werden, muss sie auch uns auch von ihrern ökonomischen Ansätzen überzeugen. Und da sieht es leider nicht so rosig aus...

Das übliche Lied davon, dass das Christentum weder links noch rechts, weder sozialistisch noch kapitalistisch, ist, geht meist nahtlos in eine lange Kritik des Übels des heutigen Kapitalismus über, und endet in einem Haufen vager Ideen, wie der Staat mit Interventionen den freien Markt bändigen könnte. So auch die AUF, verlangt sie doch ein "bedingtes Grundeinkommen" und sieht sich "links von der CDU" (wir wissen ja, was das inzwischen bedeutet *reusper*). Wenn das Christentum nun weder Sozialismus, noch Kapitalismus bevorzugt, dann ist der Mensch ohne jegliche Standards gelassen, über die ethische Legitimität einer wirtschaftlichen Politik zu urteilen. Nur wenn also ganz konkrete, offenbarte Richtlinien verkündet sind, hat diese "weder noch" Phrase überhaupt Sinn.

Die Hebräer im Alten Testament sahen sich vor allem als Bundesvolk. Die Bedingungen dieses Bundes wurde ihnen in der Präambel der Zehn Gebote gegeben: "Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." (2. Mose 20:2-3). Aus diesem Bund gehen sämtliche Bündnisse zwischen Gott und den Israeliten hervor. Es war diese nationale Befreiung, die sowohl von Gottes Gnade, als auch seine Macht über Israel zeugte. Dieser Bund und die Institutionen, die ihn geltend machen, dienten als bindende Kräfte der Nation. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Israeliten selbst Eigentumsrechte aus dieser Bundestheologie zogen. Der Bund setzte sowohl dem Individuum, als auch dem Staat seine Grenze was die Administration von Eigentum anbelangt, denn jegliches Eigentum gehört Gott. Er allein ist der Schöpfer, er ist der Besitzer, die Hebräer waren lediglich Verwalter. "Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen für immer; denn das Land ist mein, und ihr seid Fremdlinge und Gäste vor mir." (3. Mose 25:23). Jeglicher Besitz ist also ein Teil des Bundes und unterliegt deshalb den mosaischen Gesetzen: bürgerlich, familiär, persönlich und kirchlich (Psalm 24:1, 50:10, Haggai 2:8).

Im 5. Buch Mose 28 wird bestätigt, dass der Gerhorsam mit materiellem Wohlstand belohnt wird. Gott wird hier explizit als die Quelle des Wohlstandes angesehen: "du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen; - damit er seinen Bund aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat". Er ist ebenfalls der Grund für die Klassenunterschiede in der Gesellschaft: "Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht." (1. Samuel 2:7). Eine Partei für Christen sollte also nicht versuchen, mit staatlichen Interventionen die Klassen einer Gesellschaft zu manipulieren (social engineering). Sollte eine Partei für Christen Faulheit mit Hilfe von staatlichen Grundeinkommen fördern? Wohl kaum: "Arm wird, wer mit lässiger Hand schafft, aber die Hand der Fleißigen macht reich." (Sprüche 10:4). Sind reiche Menschen demnach von Gott gesegnet und sollen ihren Wohlstand genießen? Ganz im Gegenteil: "Nichts nützt Reichtum am Tag des Zornes, Gerechtigkeit aber rettet vom Tod." (Sprüche 11:4), "Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der wird untergehen" (Sprüche 11:28).

Und was ist mit dem Neuen Testament? Nun, Jesus selbst kam, um das Gesetz zu erfüllen (Matthäus 5:17). Daher verwundert es auch nicht, dass er keine systematische Agenda hat. Für ihn waren die Regeln des Alten Testamentes für das Volk Israel immernoch in Kraft, es war allerdings klar, dass dieses Volk unter römischer Besatzung war. Daher stellte die Bergpredigt eine Ethik dar, die auf ein 'gefangenes' Volk ausgerichtet war (Matthäus 5:39-41). Der Gehorsam dem römischen Wirtschaftsrecht war deshalb wichtig, weil er den sozialen Frieden gewährleistet hat. Aus dem Versuch der Pharisäer, ihn mit der Frage nach den Steuern zu überlisten, wurde nichts.

Jesus war also kein Sozialreformer mit einer sozialen Botschaft (Matthäus 22:14-46). Die Botschaft die er hatte, war eine des sozialen Friedens, das Programm lag innerhalb der traditionellen Rahmenbedingungen der Wirtschaft des Alten Testamentes.

Zum Schluss noch ein Wort zum vermeintlichen Kommunismus der Apostelgeschichte: Der Brauch seine Güter zu verkaufen und die Einnahmen zu aufzuteilen war auf die Kirche in Jerusalem beschränkt und zudem freiwillig! (Apostel. 5:4). Vielleicht lag es an der Erwartung der Jerusalemer Kirche, dass die Zerstörung der Stadt, wie sie Jesus prophezeite (Lukas 21:20-38) unmittelbar bevorstand. Es gab also wenig Grund, an persönlichem Besitz festzuhalten, schon gar nicht an Immobilien. Stattdessen ist die persönliche (nicht staatliche) Wohltätigkeit eine Pflicht für Christen! (Lukas 12:33, 21, Apost. 11:29, 2. Korinther 9:6-7).

Soviel zum Programm einer Partei für Christen. Gute Nacht!

6 comments:

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