Monday, 3 December 2007

I once was right, but now ...

Gratulation liebe Strategen der einstigen Hoffnung Deutschlands! Ihr habt die Christdemokraten von ihrem klaren rechten Weg von einst, weggeführt und sie in den schwammigen politischen Pfuhl der Mitte gebracht. Während die Linke, die Grünen und die SPD (oder wie sie Roland Koch auch nannte: die Kommunisten) einen ganz klaren linken Kurs zu mehr Staat, höheren Steuern und mehr kultureller Bereicherung gehen, stellt die CDU nun eine echte Alternative dar - für linke, denen die Kommunisten doch zuweit in Richtung Totalitarismus gehen. "In der Mitte sind nur wir!" Hurra!

Trauer übermannt mich und mir wird das Herz schwer denke ich an den Beschluss von Leipzig 2003 - "Deutschland fair ändern": 25% Flat Tax, Arbeitsmarktflexibiliserung, Kopfpauschale... Diese Erinnerungen scheinen wie aus längst vergangenen Tagen. Heute herrscht Kanzlerin Merkel über ihr Reich mit einem einnehmenden Lächeln... und reist weiter in der Welt herum.

Ich habe mir erlaubt beide Parteiprogramme von 2003 und 2007 heranzuziehen und mit ihnen den Political Compass Test zu machen. Dabei habe ich mich strikt an die Parteiprogramme gehalten und im Zweifelsfall versucht mich in die jeweilige Lage zu versetzen.

Die Ergebnisse präsentiere ich folgend, zuerst eine kurze Erklärung zu den Graphen. Die politische Landkarte hat zwei Dimensionen: eine für wirtschaftliche Freiheit die das links-rechts Spektrum wiedergibt, und eine für persönliche Freiheit auf der oben-unten Achse. Je weiter man vom Schnittpunkt der beiden Achsen nach links geht, desto mehr Staatsinterventionismus will man auf wirtschaftlicher Ebene. Nach rechts gilt, weniger Staatsinterventionismus. Extremwerte sind Sozialismus (links) und Neo-liberalismus (rechts). Nach oben/unten aufgetragen ist der Staatsinterventionismus im persönlichen Leben mit den Extremwerten Faschismus (oben) und Anarchie (unten).

Zunächst das Ergebnis von 2003:
















Und nun zum Ergebnis von 2007:
















Endlich sind also vier unserer sechs Bundestagsparteien links angekommen. Erich Honecker hatte es schon gesagt: "Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf." Dem Weg zur Knechtschaft steht also nichts mehr im Weg - die CDU hat sich von ihren wertkonservativen und wirtschaftsliberalen Wurzeln verabschiedet und legt nun volles Augenmerk auf die soziale Komponente.

Eines ist doch noch interessant. Um ihren "Traditionalisten" Honig ums Maul zu schmieren zählt man im neuen Parteiprogramm ganze 46 Mal das Wort "Christ-", im leipziger Beschluss fand es sich ... nicht ein Mal.

Nocheinmal möchte ich mich herzlichst bei Kanzlerin Merkel und ihrer Führungstruppe bedanken. Ihr habt mir gezeigt, dass es nun Zeit ist, der CDU den Rücken zu kehren und meine Interessensvertretung woanders zu finden - wahrscheinlich in einer kleinen Partei.

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